Tiefe Verwurzelung in der Gemeinde
Der 63 Jahre alte Theologe steht seit 2015 an der Spitze der Propstei mit Dienstsitz in Wiesbaden. In Albrechts Verantwortungsbereich als Propst gehören rund 400 Pfarrerinnen und Pfarrer in etwa 200 Kirchengemeinden mit über 350.000 Kirchenmitgliedern. Die Funktion eines Propstes ist mit der eines Regionalbischofs in anderen Landeskirchen vergleichbar. Sein Entschluss gründe vor allem auf seiner tiefen Verbundenheit mit den Kirchengemeinden. „Nach wunderbaren Jahren im Amt des Dekans und Propstes möchte ich noch einmal so arbeiten, wie bei mir alles begann: mit Krippenspiel und Konfi, mit Frauenhilfe und Posaunenchor“, so Albrecht.
Leidenschaftliche theologische Stimme
Die hessen-nassauische Kirchenpräsidentin Christiane Tietz und die Stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf haben mit großem Respekt auf die Entscheidung von Propst Albrecht reagiert: „Oliver Albrecht hat immer wieder seine Wahrnehmung der Gemeinden vor Ort in die Leitungsgremien unserer Kirche getragen. Seine große Wertschätzung für die engagierte Arbeit in den Gemeinden war stets spürbar. Dass er nun selbst wieder in eine Gemeinde zurückkehrt, ist Ausdruck dieser Haltung – und ein starkes Zeichen für sie. Seine besondere Perspektive und seine leidenschaftliche theologische Stimme waren sehr wichtig für uns, sie werden uns fehlen. Im Namen der Kirchenleitung danken wir ihm von Herzen für seinen langjährigen Einsatz und wünschen ihm Kraft, Freude und Gottes reichen Segen für seine neue Aufgabe.“
Zur Person
Oliver Albrecht wurde 1962 in Frankfurt geboren. Er studierte evangelische Theologie in Bethel und Heidelberg. Nach dem Studium arbeitete er eine Zeit in der Krankenpflege.
1989 bis 1991 war er Vikar in der Offenbacher Luthergemeinde. Von 1992 bis 1995 war er in Niedernhausen im Taunus Pfarrvikar. Danach übernahm er bis 2010 die Pfarrstelle im gleichen Ort. Hier entwickelte er das Projekt „Gemeindeaufbau in der Volkskirche“. 2010 versah er zudem die Profilstelle „Evangelische Identität“. Dabei förderte er beispielsweise die Entwicklung von Schulungsangeboten für Kirchenvorstände sowie haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende. Aus seinem EKHN-weiten Engagement in der Prädikantenausbildung ist das Lehrbuch „Lebensthemen“ entstanden. 2011 wurde er zunächst zum stellvertretenden Dekan des Dekanats Idstein gewählt, ein Jahr später dann zum Dekan. Albrecht war daneben Beauftragter für Erwachsenenbildung des Dekanats sowie Inhaber der Profilstelle Bildung. 2015 wurde er dann zum Propst für Rhein-Main gewählt. Oliver Albrecht sitzt unter anderem im Verwaltungsrat des Evangelischen Vereins für Innere Mission in Wiesbaden und ist im Vorstand des Evangelischen Bundes Hessen tätig.