Dekanat Rheingau-Taunus

Angebote und Themen

Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote des Dekanates Rheingau-Taunus zu Ihnen passen. Über das Kontaktformular sind wir offen für Ihre Anregungen.

AngeboteÜbersicht
Menümobile menu

Dr. Juliane Schüz ist Pfarrerin in Oestrich-Winkel

„Gleich in die Vollen“

(c) Weise/EKHNPfarrerin Dr. Juliane SchüzPfarrerin Dr. Juliane Schüz

Sie ist noch keine drei Wochen ist Oestrich-Winkel und hat schon vieles erlebt. Rheinhochwasser, Beerdigungen, Gottesdienste, Konfirmandenunterricht oder auch den Neujahrsempfang der Stadt Oestrich-Winkel. Die Vakanzzeit in der Evangelischen Kirchengemeinde hat nun ein Ende. Seit dem 1. Januar wohnt Pfarrerin Dr. Juliane Schüz mit ihrem Mann Simon Schüz im Pfarrhaus gleich neben der Kirche in Mittelheim.

Zusammen mit Pfarrerin Elke-Stern Tischleder ist das Pfarrteam nun wieder komplett. Zwar stehen noch unzählige Umzugskisten ungeöffnet im Keller, die Küche wird auch erst im März geliefert, aber die 32-jährige „fühlt sich schon gleich als Pfarrerin“, wie sie strahlend sagt. Das liegt vor allem daran, dass es zum Einen „gleich in die Vollen ging“ sowie an vielen „tollen Ankommens-Signalen“, sowohl seitens der Gemeinde als auch von der Stadt.

Von Berlin in den Rheingau

Die geborene Offenbacherin hat lange in Heusenstamm gewohnt und ist in einer christlichen Familie aufgewachsen und war früh in der Evangelischen Kirche aktiv. „Ich wollte schon immer etwas Sinnvolles tun“, erklärt sie ihre Berufswahl, hatte aber eher an Human- oder Tiermedizin gedacht. Erst im Auslandsjahr in Australien und Malaysia merkte sie, dass sie „irgendetwas mit Kirche und irgendetwas mit dem Reich Gottes“ machen wollte. Theologie studiert hat sie in Mainz, Princeton (New Jersey/USA) und Tübingen. Das letzte halbe Jahr vor ihrem Dienstantritt in Oestrich-Winkel war Juliane Schüz mit ihrem Mann in Berlin und arbeitete im so genannten Spezialvikariat im Stabsbereich des Präsidenten der Diakonie Deutschland Ulrich Lilie.

Begeisterung für den Pfarrberuf

„Theologie ist hochspannend“, erzählt sie und man spürt es ihr an. Es sprudelt förmlich aus Juliane Schüz heraus, wenn sie über das Studium, das Lesen und Beschäftigen mit biblischen und theologischen Texten erzählt. Es gäbe so viele wichtige Schätze in der Tradition, die es gelte zu übersetzen und ins Heute zu übertragen. In ihrer Doktorarbeit forschte sie zum Schweizer Theologen Karl Barth und untersuchte die Rolle und Gestalt des menschlichen Glaubens.

Ihr Vikariat absolvierte sie in der Lutherkirchengemeinde in Wiesbaden. „Das hat mir unheimlich viel Spaß gemacht“, so Schüz. „In dieser Zeit hat mich die Begeisterung für den Pfarrberuf und seine Vielfalt vollends ergriffen. In erster Linie begeistert mich die Fülle der Menschen und ihre verschiedenen Perspektiven, mit denen ich es zu tun habe“, schreibt sie im aktuellen Gemeindebrief. Vor allem den unmittelbaren Austausch genieße sie sehr. Der Kontakt in der Gemeinde sei viel konkreter und direkter, als beispielsweise wenn man eine Rezension schreibe. Und so sei sie auch nach so manchem zwölf-Stunden-Tag dennoch erfüllt und glücklich. „Ich stelle mich gerne schnell auf verschiedenen Gruppen ein, das ist das Schöne und zugleich auch die Herausforderung in dem Beruf“, betont Schüz.

Gemeinschaftsverbindender Gottesdienst

In der Gemeinde feiert sie gerne Gottesdienst, schätzt dort die spannende Verquickung von Wort, Verkündigung und Liturgie. „Gottesdienst hat etwas Gemeinschaftsverbindendes“, ist sie überzeugt. Egal mit wem man feiere. So verbinde auch ein Gottesdienst im Altenheim mit älteren und demenzkranken Menschen diese mit anderen Gottesdienstbesuchern. Diese Gemeinschaft, dieses Aufeinander-Achten sei etwas sehr Besonderes.

Man spürt der promovierten Theologin aber auch sehr ihre Liebe zum Akademischen an. „Das möchte ich nicht missen“, bestätigt Juliane Schüz, die auch deshalb im Vorstand des Evangelischen Bundes ist und jetzt im Februar mit führenden Theologen auf eine Art „Theologischen Think Tank“ fährt.

100 Tage Ankommen und Kennenlernen

Jetzt sei aber erst mal das Ankommen in der Gemeinden dran. Das hat sie mit ihrer Kollegin, Pfarrerin Elke Stern-Tischleder vereinbart. 100 Tage lang möchte sie Menschen und Kreise, Gruppen und Institutionen einfach erst mal kennenlernen. „Ich werde mir in den nächsten Wochen zudem sicherlich so 200 bis 300 Namen merken müssen“, sagt sie schmunzelnd. Nach den 100 Tagen wollen sie dann gemeinsam entscheiden, wo sie in der Gemeinde ihre Schwerpunkte legen wird.

Was sie mit Oestrich-Winkel auch verbindet ist die Liebe zum Wasser. So begann sie in Princeton mit dem Rudern im Achter und später im Frauen-Vierer auf dem Neckar in Tübingen. Auch Schwimmen und Segeln, sowie das Reiten sind Leidenschaften der neuen Pfarrerin von Oestrich-Winkel.

Das Wohnen im Pfarrhaus, zwischen Rhein, B42 und Eisenbahn und direkt neben der Kirche ist neu für das Ehepaar. Aber Juliane Schüz freut sich auch darauf. „Und wer weiß, vielleicht schaffe ich mir irgendwann dann doch einen Hund an, das war zumindest der Rat Ihrer Ausbildungspfarrerin“, erklärt die Pfarrerin strahlend.

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top